In Deutschland kommen 2018 auf zwei Einwohner ein Auto. Folge: Jede Familie hat im Schnitt zwei Autos. Bis zum Jahr 2035 soll sich die Zahl sogar verdoppeln! Nicht nur von innen müssen diese auf trapp gehalten werden – der Motor ist das schmutzigste am ganzen Auto.
Egal ob vom Roller, Motorrad oder KFZ. Motoren sind nach einer gewissen Zeit vollgepackt mit Öl und diversen Dreckablagerungen.
Wie man(n) den Motor trotz grober Schicht sauber bekommt – und das nur mit „stinknormalen“ Hausmitteln hier.
Schmutziger Motorblock
Fast alle, nein nicht fast – sondern jedes Teil des Motors ist nach ein paar hundert Kilometern Fahrspaß voll mit Altöl und Dreck.
Um dem Werkstattbesuch vorzubeugen, kann man diverse Teile des Motors selbst reinigen. Da Ventile und Kolben nicht nach einiger Zeit verstopfen, kann man mit verschiedenen Hausmitteln die Teile restlos wieder neuwertig bekommen.
Verschiedene Teile – Verschiedene Mittel
Alu Druckgussteile
Kleine Druckgussteile wie zum Beispiel der Vergaser lassen sich hervorragend mit Zitronensäure säubern. Dieses ist in allen Apotheken erhältlich.
Einfach in einen Wassereimer 2-3 Esslöffel (pro ein Liter) hinzugeben und das Teil hineinlegen. Nach 20-30 Minuten Einwirkzeit herausnehmen und mit einer Zahnbürste den Dreck abbürsten.
Hilfreich ist neben der Zitronensäure auch handelsübliche Essigessenz. Teile über Nacht einlegen und am nächsten Tag, wie bei der Zitronensäure, abbürsten.
Wichtig: Vor dem Vorgang alle Teile wie Dichtungen und Düsen entfernen!
Aluminium polieren
Aluminium lässt sich ganz einfach mit Stahlwolle, die vorher in Chrompolitur getränkt wurde reinigen.
Eine Alternative ist, ein feuchter Lappen, auf den einfacher Vogelsand (erhältlich in der Zoohandlung) gestreut wurde.
Brennräume
Ventile und Brennräume lassen sich ausgezeichnet mit Backofenspray (erhältlich in jeder Drogerie) säubern. Die Teile einsprühen und danach mit einem feuchten Lappen abreiben. Vorteil an dieser Methode: Es wird kein Material abgetragen.
Gummiteile
Gummiteile des Motors, kann man ganz einfach in Socken stecken und ab damit in die Waschmaschine. Bei 40 – 60° überstehen sie die Prozedur. Um Gummi elastischer und geschmeidiger zu machen, einfach in Weichspüler einlegen.
Kleinteile sauber kochen
Sofern Kleinteile wie Beschläge oder Schalter hitzebständig sind, lassen diese sich in einem Bad aus Wasser und Fleckensalz sauber kochen. Anschließend abspülen und entsprechend weiterbehandeln.
Kupfer zum Glänzen bekommen
Salz-Essig-Paste vermischen und die Kupferoberfläche kräftig abreiben. Anschließend mit Wasser abspülen. Mit einem Spritzer Zitronensäure funktioniert es noch besser.
Weicher Kunststoff
Auch „Elastomere“ genannt und ähneln Gummi. Wie oben genannt, kann man diese auch in eine Socke stecken und ab damit in die Waschmaschine. Ebenfalls 40 – 60° und die Kunststoffteile werden sauber.
Um sie danach geschmeidig zu halten, muss man sie mit Pflegemitteln behandeln. Dafür nimmt man einen Eimer Weichspüler und legt die Teile darin ein.
Harter Kunststoff
Werden auch wieder in der Waschmaschine bei 60° blitzeblank. Damit das Flusensieb nicht verstopft, ist es wichtig darauf zu achten, das anhaftende Dichtmassen entfernt werden. Auch ein Bad im Gebissreiniger wirkt wunder. Danach gut abspülen.
Eigentlichen Motorblock reinigen
Den Motorblock selbst bekommt man mit Backofenspray wunderbar gereinigt. Einfach und ohne Einwirkzeit einsprühen und abwischen. Das Spray hat den Vorteil, dass dies gut haftet und die meisten Lackierungen nicht angreift.
Ölkohle
Ölkohle auf Kolben lassen sich mit handelsüblichen Universalreinigern sanft entfernen. Kolben über Nacht einwirken lassen.
Oxidierte Batterie-Polklemmen
Wenn die Batterie-Polklemmen oxidiert sind, lassen sie sich am besten mit Natron reinigen. Natron bekommt man üblicherweise im Drogeriehandel. 2-3 Esslöffel in lauwarmen Wasser auflösen und Klemmen eintauchen.
Sobald keine Reaktion mehr zu sehen ist, zieht man diese aus der Flüssigkeit und spült sie danach mit kaltem Wasser ab. Abschließend fettet man die Polklemmen mit Polfett ein.
Vergasergehäuse, Vergaserdüsen und Vergasernadeln
Die Teile des Vergasers werden sauber, indem man sie für ein paar Stunden in Essigreiniger legt. Mit Pfeifenreiniger oder einer Zahnbürste, erreicht man perfekt alle Stellen des Vergasers.
Zu einem ebenso sauberen Ergebnis führt auch Backpulver in Verbindung mit heißem Wasser.
Verölte Teile am Motorblock sauber machen
Bei verölten Teilen gibt es mehrere Möglichkeiten diese sauber zu bekommen. Die einfachste und auch am wenigsten gesundheitsschädliche ist Bio-Diesel.
Das ist nicht nur extrem billig, sondern reinigt auch sehr gut, ist nicht entzündlich und sanft zur Haut. Die Teile sollten im Nachhinein ebenfalls abgewaschen werden mit Wasser.
Verzinkte Teile
Wenn sie nicht angerostet sind, werden sie mit Chromputzmitteln wieder sauber und strahlend.
Weitere Hausmittel zur Reinigung des Motorblocks
Spülmaschine: In verschiedenen Foren wird darüber berichtet, das Personen Kleinteile in ihre Spülmaschine tun. Einfach wie gewohnt einräumen – nur eben nicht mit Tellern und Besteckt – sondern mit Kleinteilen des Motorblocks.
Doch das ist nicht nur gesundheitsschädigend wenn im Nachgang die Teller gespült werden und folglich Ölreste auf dem Geschirr verteilt sind – sondern ist es auch für das Grundwasser schlecht.
Das Abwasser erhält durch die Kleinteil-Reinigung eine große Dosis Altöl. Da Stahlwolle teilweise zu heftigen Kratzern führt, kann man stattdessen Mehl benutzen. Einfach auf ein Baumwolltuch geben und kräftig polieren.
Hochdruck: Sofern es die Kapazitäten zulassen, hilft es auch ungemein im Vorfeld den Motorblock mit einem Hochdruckreiniger oder Trockeneis-Strahlen zu bearbeiten.
Trockeneis-Strahlen: Ein Druckluftstrahlverfahren, das meist in der Oberflächentechnik zum Reinigen genutzt wird und aus -79° kaltem Kohlenstoffmonoxid besteht, sogenanntes Trockeneis.
Waschbenzin: Waschbenzin, auch Testbenzin, Siedegrenzbenzin, Terpentinersatz oder White Spirit genannt wird, ist in Drogeriemärkten oder im Fachhandel erhältlich, da es eine Form von Leichtbenzin darstellt.
Waschbenzin ist farblos und leicht entzündlich und findet als Lösungs- und Verdünnungsmittel und auch als umfassend einsetzbares Fleckenwasser Anwendung.
Tipp zum Dieselskandal
Im September 2015 wurde der Diesel-Skandal administrativ aufgedeckt, wobei der VW-Konzern beschuldigt wird, die verbotene Abschalteinrichtung in der Motorsteuerung ihrer Diesel-Fahrzeuge zu programmieren, um die Abgasnormen zu umgehen.
Elf Millionen Fahrzeuge sind betroffen. Kurz nach der Enthüllung startete der VW-Konzern eine Rückrufaktion von allen betroffenen Fahrzeugen.
Da die Abgaswerte nicht der Norm entsprachen, müssen diese nun angepasst werden. Die Kosten dafür werden vom VW-Konzern selbst getragen.
Durch den höheren Ausschutt von Stickoxiden wird dadurch das AGR-Ventil, das sich im Motorblock befindet schneller abgenutzt und verstopft.
Durch Ausbauen und Säubern, im besten Fall mit Backofenspray oder Essigessenz, kann man dem AGR-Ventil eine längere Lebensdauer verschaffen.
Fazit
Am Ende wird bewusst, dass man für einen ganzen Motorblock zur Reinigung nicht mehr als ein paar „Hausmittelchen“ braucht.
Man muss aber darauf achten, dass KEIN Dreckwasser in den Abfluss geschüttet wird, da dies sonst ins Grundwasser gelangt.